

Die Völkerwanderung
Das Bindeglied zwischen Antike und Mittelalter
Der Einfall der Hunnen in Osteuropa markierte den Beginn der Völkerwanderung, an deren Ende die Zerstörung des Imperium Romanum und damit das Ende der Antike stehen sollte...
Gegen Ende der Antike wurde die politische Situation äußerst instabil: Im Jahr 295 wurde das Römische Reich in eine westliche und eine östliche Reichshälfte geteilt. Rom blieb dabei die Hauptstadt für Westrom, während Ostrom von Konstantinopel (heute Istanbul) aus regiert wurde. Diese Reichsteilung sollte das Imperium Romanum unter anderem besser nach außen sichern.
Zur selben Zeit kam es im germanischen Stamm der Goten zur Spaltung in eine östliche (Greutungen) und eine westliche Gruppe (Terwingen), aus denen sich später - grob gesprochen - die Ost- und Westgoten entwickelten.
Im Jahr 375 fielen die Hunnen in Osteuropa ein und lösten so die Völkerwanderung aus: Dieses asiatische Reitervolk wurde wahrscheinlich durch Klimaänderungen in Richtung Europa gedrängt, da die östlichen Steppen nicht mehr genug Nahrung für Ihre Herden boten. Die germanischen Völker, auf die die Hunnen stießen, mussten sich entweder unterwerfen oder fliehen. Deshalb versuchten viele der germanischen Stämme auf römisches Gebiet auszuweichen, um den Hunnen zu entkommen.
451 gelang es den Römern zusammen mit verschiedenen germanischen Völkern, wie z.B. den Westgoten, die Hunnen im heutigen Frankreich aufzuhalten. Aber nun traten an die Stelle der Hunnen viele andere germanische Stämme, die Rom bedrohten. Der Druck der Hunnen hatte sie in Bewegung gebracht und die Römer waren inzwischen zu schwach, diese Stämme aufzuhalten. 476 wurde der letzte römische Kaiser von den Germanen abgesetzt. Den letzten Schlag für die antiken Strukturen Italiens stellte dann der Einfall des germanischen Stamms der Langobarden im Jahr 568 dar, wenngleich Rom selbst nicht erobert wurde.
So hatte die Völkerwanderung in kürzester Zeit das antike Rom ausgelöscht. An seine Stelle traten diverse germanisch regierte Gebiete, aus denen sich im Endeffekt die mittelalterlichen Staatenstrukturen entwickeln sollten.