Voodoo
Eine afrikanische Religion und ihre Rituale
Bis heute verbinden viele Menschen mit Voodoo nur magische Rituale mit Voodoo-Puppen und Tieropfern. Dabei steckt hinter dieser afrikanischen Religion weit mehr als nur schwarze Magie...
Voodoo ist eine ursprünglich westafrikanische Religion. Das Wort leitet sich aus einem afrikanischen Wort für Geist oder auch Gottheit ab und existierte möglicherweise schon vor mehreren tausend Jahren. Es wird oft auch stellvertretend für verschiedenste afro-amerikanische Religionen benutzt. Voodoo ist eine hybride Religion aus vielfältigen afrikanischen, islamischen, katholischen und auch indianischen Elementen, die sich aus Herkunft und Geschichte der Sklaven in Westindien ergab: Aus ihren afrikanischen Dorfgemeinschaften gerissen und zur Arbeit für die Kolonialisten und zum christlichen Glauben gezwungen, versuchten einige der Sklaven, ihre ursprüngliche Religion und die Hoffnung und Identität, die sie mit ihr verbanden, fortzuführen. So stehen etwa Bilder katholischer Heiliger im Voodoo oftmals in Wirklichkeit für afrikanische Götter mit ähnlichen Eigenschaften.
Immer wieder wird Voodoo als Schwarze Magie angesehen. Genährt wurden diese Vorstellungen durch die Praktiken des Totenkults und den Glauben an die Wiederbelebung längst Verstorbener (Nekromantie). Es gab auch Gerüchte über die Tötung von Kindern. Voodoo-Zauberer sollten angeblich das Blut der Kinder für geheimnisvolle Zeremonien verwendet haben. Auch heutzutage soll es magische Ritzuale geben, bei denen Tiere geopfert werden. Dass es Tieropfer gibt, ist unstrittig: strittig ist jedoch, ob es sich dabei um Magie handelt. Andrerseits finden sich Ritualmordlegenden in der Relgionsgemeinschaft häufig, und sie sind praktisch immer bloße Propaganda. Wie in anderen Kulturen und Religionen auch kann es vorkommen, das Priester des Voodoo ihre vermeintlichen Kräfte für Schadenszauber einzusetzen versuchen. Priester, die solche Praktiken ausüben, werden Bokor genannt. Im Gegensatz dazu steht der Houngan, ein Voodoo-Priester, der solche Pratiken ablehnt. Bei Priesterinnen wird dieser Unterschied nicht gemacht, sie werden stets als Mambo bezeichnet.